Ladehilfsmittel (LHM) sind spezielle Hilfsmittel, die in der Logistik verwendet werden, um den Transport, die Lagerung und die Handhabung von Waren zu erleichtern und zu optimieren. Sie dienen dazu, die Effizienz des Warenverkehrs zu steigern, die Sicherheit zu erhöhen und die Beschädigung von Gütern während des Transports zu minimieren. Ebenso spielen ergonomische Aspekte bei der Verwendung von Ladehilfsmitteln eine Rolle: Ziel ist es, die körperliche Belastung der Mitarbeitenden in der Logistik zu minimieren und arbeitsbedingte Verletzungen zu vermeiden. In der heutigen Zeit spielt das Thema "Nachhaltigkeit" eine zunehmend wichtige Rolle: Mehrwegfähige Ladehilfsmittel tragen dazu bei, Ressourcen zu schonen und Abfall zu reduzieren. Sie senken langfristig die Kosten und verbessern die Umweltbilanz in der Logistik. Zu den gebräuchlichsten Ladehilfsmitteln gehören:
Paletten: Paletten sind standardisierte Plattformen, die zur Lagerung und zum Transport von Waren verwendet werden, z.B. Europalette (1200 x 800 mm) oder Industriepalette (1200 x 1000 mm). Sie ermöglichen eine einfache Handhabung mit Gabelstaplern oder Palettenhebern.
Container: Container sind seetüchtige Behälter, die für den internationalen Transport von Waren eingesetzt werden. Sie schützen die Güter vor Witterungseinflüssen und bieten Sicherheit während des Transports.
Beispiele: ISO-Container (z.B. 20-Fuß-Container), Kühlcontainer für temperaturempfindliche Ware.
Gitterboxen: Gitterboxen sind metallene oder verzinkte Behälter, die häufig in der Automobil- und Maschinenbauindustrie eingesetzt werden. Sie sind stapelbar und ermöglichen eine gute Sicht auf den Inhalt. Sie bieten eine hohe Stabilität und sind wiederverwendbar, was sie nachhaltig macht. Die gängigste Form ist die "Europäische Gitterbox" (nach DIN 15155), die im Europaletten-System integriert ist.
Kisten: Holz-, Kunststoff- oder Metallkisten werden verwendet, um empfindliche oder voluminöse Waren zu transportieren. Sie sind oft maßgeschneidert, um spezifische Produkte zu schützen. Beispiel: Obst- und Gemüseboxen im Lebensmitteltransport.
Aufsatzrahmen: Aufsatzrahmen sind Ergänzungen zu Paletten, die es ermöglichen, hochvolumige Waren zu transportieren und zu lagern. Sie sind leicht zu montieren und bieten zusätzlichen Stauraum.
Faltbare Behälter: Diese Behälter können zusammengeklappt werden, wenn sie leer sind, wodurch der Platzbedarf während der Lagerung und Rückführung verringert wird.
Schüttgutbehälter: Diese Behälter sind speziell für die Lagerung und den Transport von Schüttgütern wie Granulaten oder Pulvern konzipiert.
Fässer: Fässer werden hauptsächlich für Flüssigkeiten oder gefährliche Stoffe verwendet. So werden beispielsweise Stahlfässer für Gefahrgut oder Kunststofffässer für Lebensmittel verwendet.
Ein wichtiger Aspekt von Ladehilfsmitteln ist ihre Funktion als Grundlage für Ladeeinheiten. Eine Ladeeinheit ist eine Gruppe von Waren, die zusammengefasst und als Einheit transportiert wird. Diese Gruppierung kann durch die Verwendung von Ladehilfsmitteln erfolgen, wodurch eine einfache Handhabung und Beweglichkeit im gesamten Logistikprozess sichergestellt wird. Durch die Standardisierung von Ladeeinheiten wird zudem die Planung und Ausführung von Transport- und Lagerprozessen effizienter gestaltet.
Ladehilfsmittel und Ladeeinheiten sind eng miteinander verbunden, da Ladehilfsmittel die physische Basis für Ladeeinheiten schaffen. Sie ermöglichen eine optimale Raumausnutzung in Lagerräumen und Transportfahrzeugen und tragen dazu bei, Zeit und Kosten im Be- und Entladeprozess zu reduzieren. In der modernen Logistik spielen sowohl Ladehilfsmittel als auch Ladeeinheiten eine entscheidende Rolle, insbesondere im Rahmen von Just-in-Time-Lieferungen, der automatisierten Lagerhaltung und der gesamten Materialflusssteuerung.