Ein Warehouse Management System steuert nicht nur Prozesse, es verändert Arbeitsweisen. Wer es effektiv einsetzen will, braucht daher neben technischem Verständnis auch ein tiefes Prozessverständnis. Das gilt für alle beteiligten Nutzer in einem Unternehmen: Kaufmännische Planer genauso wie die Mitarbeitenden im Lager selbst.
Gut geschulte Mitarbeitende sorgen unter Einsatz eines WMS für geringere Fehlerquoten, mehr Transparenz und reibungslose Abläufe. Gleichzeitig steigt die Zufriedenheit der Mitarbeitenden, wenn sie sicher im Umgang mit der Software sind und ihre Aufgaben effizient erledigen können. WMS-Kompetenz wird damit zur strategischen Investition. Und ein kompetentes unternehmenseigenes Angebot zur Schulung dieser WMS-Kompetenzen ist ein echtes Plus im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte.
Damit WMS-Schulungen erfolgreich sind, braucht es klare Ziele, passende Formate und eine enge Zusammenarbeit zwischen Lager und HR. In diesem Beitrag erfahren Sie:
Ein modernes Warehouse Management System (WMS) ist heute das Rückgrat jeder Lagerlogistik. Es unterstützt nicht nur bei der Verwaltung von Beständen, sondern optimiert Prozesse wie Wareneingang, Kommissionierung, Versand und Retourenmanagement. Doch die Einführung oder Nutzung eines WMS ist kein rein technisches Projekt. Der Erfolg hängt maßgeblich davon ab, ob die Mitarbeitenden das System verstehen, akzeptieren und gezielt einsetzen können.
Besonders in mittelständischen Unternehmen ist WMS-Know-how ein strategischer Vorteil. Denn hier müssen Teams oft flexibel auf neue Anforderungen reagieren, etwa durch saisonale Schwankungen, neue Produktlinien oder veränderte Kundenanforderungen. Wer dann ein leistungsfähiges WMS hat, aber das Potenzial nicht ausschöpft, lässt Chancen liegen – und riskiert Reibungsverluste im Tagesgeschäft. Umso wichtiger ist es, das Lagerteam durch gezielte Schulungsmaßnahmen zu befähigen, das System effizient und sicher zu nutzen.
Ein zusätzlicher Pluspunkt: Gut geschulte Mitarbeitende empfinden weniger Frust im Arbeitsalltag. Sie können eigenständig agieren, vermeiden typische Fehler und erleben den digitalen Wandel nicht als Bedrohung, sondern als Entlastung. Das erhöht die Zufriedenheit – und hilft, Fachkräfte langfristig ans Unternehmen zu binden.
Die Anforderungen an Schulungen sind so vielfältig wie die Rollen im Lager. Neue Mitarbeitende benötigen systematische Einführungen in die grundlegenden Funktionen des WMS: Wie buche ich Wareneingänge? Wie finde ich Bestände? Wie funktioniert der Kommissionierprozess im System? Hier helfen strukturierte Onboarding-Trainings mit hohem Praxisbezug – idealerweise direkt im Live-System oder in einer Testumgebung.
Bestandsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter profitieren von vertiefenden Weiterbildungen, etwa zu spezifischen Modulen oder neuen Funktionen nach einem Update. Hier sind modulare Schulungseinheiten sinnvoll, die auf dem vorhandenen Wissen aufbauen. Besonders wertvoll sind praxisnahe Szenarien, in denen reale Fehlerquellen oder Prozessstörungen durchgespielt und gelöst werden.
Auch Führungskräfte sollten nicht außen vor bleiben. Sie benötigen keine Detailkenntnisse über jeden Buchungsschritt – aber ein fundiertes Verständnis über Kennzahlen, Prozesslogik und Steuerungsmöglichkeiten. So können sie das Lager besser führen, datenbasiert entscheiden und Optimierungspotenziale erkennen.
Bitergo begleitet nicht nur die Implementierung eines WMS, sondern auch die Schulung Ihrer Mitarbeitenden. Sprechen Sie uns an!
Tipp:
Nutzen Sie auch unsere WMS Academy! Hier finden Sie umfangreiches Schulungsmaterial in digitaler Form, welches Sie bei der Einrichtung und Nutzung unseres WMS unterstützt.
Die Einführung eines WMS – oder die Etablierung einer neuen Schulungskultur – ist ein Change-Prozess. Es geht darum, Gewohnheiten zu verändern, neue Arbeitsweisen zu verankern und dabei alle Beteiligten mitzunehmen. Um diesen Wandel erfolgreich zu gestalten, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Lagerleitung und Personalabteilung (HR) unerlässlich. Beide Bereiche bringen unterschiedliche Perspektiven und Kompetenzen ein – gemeinsam schaffen sie die Basis für nachhaltigen Schulungserfolg.
Folgende Schritte sind dabei zentral:
Jede gute Schulung beginnt mit der Frage: Wo stehen wir eigentlich? Die Lagerleitung kennt die operativen Prozesse und Herausforderungen im Alltag, während HR die Mitarbeitendenperspektive und bestehende Qualifizierungsmaßnahmen einbringen kann.
Ein strukturierter Kompetenzabgleich – etwa mithilfe eines Skill-Matrix-Tools – hilft, Lücken gezielt zu identifizieren.
Was ist ein Skill-Matrix-Tool?
Ein Skill-Matrix-Tool ist ein einfaches, aber wirkungsvolles Instrument zur systematischen Erfassung und Visualisierung der Qualifikationen im Team. Es zeigt auf einen Blick, welche Mitarbeitenden welche Fähigkeiten und Systemkenntnisse besitzen – und wo noch Schulungsbedarf besteht.
Typischerweise werden in der Matrix die Namen der Mitarbeitenden auf der einen Achse, und relevante Kompetenzen (z. B. „Wareneingang im WMS buchen“, „Inventur durchführen“, „WMS-Auswertungen verstehen“) auf der anderen Achse abgebildet. Der Qualifikationsstand wird dann je nach Ausprägung farblich oder in Stufen markiert. Das macht Lücken, Potenziale und Entwicklungsmöglichkeiten schnell sichtbar – und hilft bei der Planung gezielter Schulungen.
Je klarer das Ziel, desto besser die Schulung. Dabei kann es um verschiedene Ebenen gehen:
Diese Ziele sollten messbar und realistisch sein – und im Idealfall mit den übergeordneten Unternehmenszielen verknüpft werden.
Schulungen müssen sich in den Lageralltag integrieren lassen – sonst stoßen sie auf Widerstand oder bleiben wirkungslos. Statt langer Schulungstage bieten sich oft kurze, regelmäßige Lernimpulse an. Beispiele:
Planung bedeutet auch: Frühzeitig Kapazitäten schaffen – sei es durch zeitweise Entlastung im Dienstplan oder gezielte Pausen für das Training.
Niemand lässt sich gerne „umschulen“. Der Schlüssel ist daher, die Relevanz deutlich zu machen. Mitarbeitende müssen verstehen, was sie von der Schulung haben – persönlich und für den Arbeitsalltag.
Hilfreich sind:
Ein gut kommuniziertes „Warum“ erhöht die Bereitschaft, sich aktiv einzubringen.
Das Gelernte muss im Alltag Anwendung finden – sonst verpufft der Effekt. Entscheidend ist deshalb ein gezielter Transfer in die Praxis:
Auch die Integration in Mitarbeitergespräche oder Zielvereinbarungen kann helfen, das Gelernte langfristig zu sichern.
Ein bewährtes Konzept im WMS-Kontext ist die Ausbildung sogenannter Key User: Sie sind nicht nur fachlich versiert, sondern auch kommunikativ stark und intern gut vernetzt.
Ihre Aufgaben:
Bitergo unterstützt Unternehmen aktiv beim Aufbau solcher Key-User-Strukturen – inklusive Schulung, Rollendefinition und praktischer Tools.
Ein leistungsfähiges WMS ist nur so gut wie die Menschen, die es bedienen. Unternehmen, die ihre Mitarbeitenden gezielt qualifizieren, profitieren gleich mehrfach: Sie steigern die Effizienz im Lager, erhöhen die Mitarbeitermotivation und legen die Basis für künftige Digitalisierungsschritte. Denn je sicherer der Umgang mit Technologie ist, desto leichter lassen sich neue Systeme, Automatisierungen oder Schnittstellen einführen.
Gerade mittelständische Unternehmen haben hier eine große Chance: Sie können individuelle Schulungskonzepte entwickeln, die passgenau auf ihr Team, ihre Prozesse und ihre Ziele zugeschnitten sind – ohne langwierige Konzernstrukturen. Jetzt ist der richtige Moment, die Kompetenzen im Lager nachhaltig zu stärken. Denn die Digitalisierung wartet nicht – aber sie kann gestaltet werden. Mit einem starken Team, das weiß, was es tut.